Erbkrankheiten
Der English Cocker Spaniel ist keine Rasse, die mit vielen Erbkrankheiten belastet ist. Darüber hinaus können alle unsere Haushunde natürlich fast alle Krankheiten bekommen, die auch bei uns Menschen auftreten. Von Krebs über Herzerkrankungen, Epilepsie bis zu Stoffwechselerkrankungen ist alles möglich!
Einige der rassespezifischen Erkrankungen werden hier näher erläutert.
HD (Hüftgelenksdysplasie)
Die Hüftgelenksdysplasie (HD) des Hundes stellt mit die häufigste Krankheit des Bewegungsapparates dar, die mittelgroße bis große Hunde -Rassehunde wie Mischlinge- befällt. Seit wenigen Jahrzehnten beschäftigen sich Tierärzte, Wissenschafter und Zuchtorganisationen eingehend mit dieser Erkrankung. Heute weiß man relativ genau um die Krankheitsentstehung; auch die Krankheitsursachen sind weitestgehend bekannt. Auch wenn teilweise verschiedene Auffassungen über die auslösenden Faktoren bzw. deren Gewichtung bestehen, ist man sich heutzutage doch einig, dass die HD größtenteils erblich bedingt ist, und aufgrund ihres polygenen Erbganges und ihrer multifaktionell bedingten Ausprägung von einigen, nicht genetischen Faktoren beeinflusst wird.
FN (Familial Nephropathie)
Die ersten Anzeichen dieser schweren unheilbaren Nierenkrankheit treten im Alter von 12 Wochen bis 2 1/2 Jahren auf. Zunächst ist oft eine fehlende Gewichtszunahme der Welpen bzw. Junghunde zu verzeichnen.
Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit folgen. In vielen Fällen ist eine Zunahme der Flüssigkeitsaufnahme zu verzeichnen, in einigen Fällen auch Durchfall.
Die Lebenserwartung der betroffenen Hunde beträgt in diesem Stadium nur noch etwa 2 Monate.
Die französische Firma Antagene bieten einen Gentest für diese Krankheit an, der es ermöglicht, Träger dieser tödlich verlaufenden Erbkrankheit herauszufiltern, um somit die Zucht kranker Hunde zu vermeiden. Alternativ dazu kann der Test im Moment auch noch bei Firma Optigen durchgeführt werden, jedoch nur für Hunde, deren Blut bereits durch den PRA-Test dort gelagert ist. Aufgrund der Lizenzfrage kann es jedoch sein, dass diese Möglichkeit auf das Jahr 2007 beschränkt ist.
PRA (Progressive Retina Atrophie)
Die generalisierte Progressive Retina Atrophie (gPRA, bezeichnet ein fortschreitendes Absterben der gesamten Netzhaut des Auges) ist eine erblich bedingte Augenerkrankung, die viele Hunderassen betrifft. Es ist ein kontinuierlich fortschreitendes Augenleiden, welches im Endstadium immer zur Erblindung des Hundes führt. Die PRA ist nicht behandelbar oder heilbar. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts wurde die Erkrankung erstmals in Europa beim Gorden Setter beschrieben und stellt heute in vielen Hunderassen ein großes Problem für die Züchter dar. Die PRA ist eine Erkrankung der Netzhaut (Retina). Die Netzhaut ist jene mehrschichtige Struktur im Augenhintergrund, die mit Hilfe von Sehsinneszellen die Lichtstrahlen empfängt und diese über verschiedene Nervenzellen- und fasern über die Sehbahn zum Gehirn weiterletet. Diese sogenannten Photorezeptorenzellen nehmen das durch die Augenlinse gebündelte Licht und verwandeln es durch eine Reihe von chemischen Reaktionen in elektrische Nervensignale. So werden die Signale der verschiedenen Nervenzellen der Retina über den Sehnerv zum Gehirn weitergeleitet und dort zu einem wahrnehmbaren Bild verarbeitet. Die Stäbchen sind spezialisiert auf die Signalaufnahme im Dämmerlicht. Die Zapfen sind zuständig für die Verarbeitung des Tageslichts und für das Farbensehen. Die beim English Cocker Spaniel am häufigsten vorkommende PRA ist die prcd-PRA. Das verantwortliche Gen hierfür ist jedoch identifiziert und die Untersuchung der Elterntiere verhindert seitdem die weitere Verbreitung.